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Fermenter:Er bildet im Wesentlichen den Hauptbestandteil der Biogasgewinnung. Im Fermenter wird ein für die Bakterien, die für die Fermentation verantwortlich sind, bevorzugtes Milieu etabliert. Diese Bakterienkulturen bevorzugen eine Temperatur zwischen 35°C und 50°C und eine anaerobe, also sauerstofflose Umgebung. Da der Fermentationsprozess nicht genügend Wärme erzeugt um die Temperatur aufrecht zu erhalten, wird der Fermenter mit der Abwärme des BHKW beheizt.
Grundsätzlich werden Fermenter in einer zylindrischen Form gebaut. Sie stehen meist senkrecht und können je nach Bauart entweder im Erdreich, zumindest stückweise, versenkt sein oder komplett überirdisch gebaut werden. Bei landwirtschaftlichen Biogasanlagen wird empfohlen das Volumen auf 800 Kubik zu begrenzen, da im Fermenter immer eine komplette Durchmischung der Substrate gewährleistet sein soll und dies bei größeren Gärbehältern nur noch mit großem technischen Aufwand zu bewerkstelligen wäre.
Die Größe des Fermenters errechnet sich durch die verwendeten Substrate und der Stromausbeute der Anlage. So bedarf es beim alleinigen Vergären von Rindergülle in etwa 10 Kubikmeter je Kilowatt Leistung. Bei der ausschließlichen Verwendung von NaWaRos reduziert sich das benötigte Volumen ungefähr auf die Hälfte je Kilowatt Stromleistung.
Die Fermenter gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die häufigste Variante besteht darin den Fermenter aus Stahlbeton herzustellen. Diese Bauweise birgt jedoch die Gefahr von schweren Korossionsschäden, die aus der Schwefelsäurebildung resultieren.
Eine weitaus sinnvollere Variante wäre es den Fermenter aus Stahlbeton und Edelstahl zu fertigen. Im oberen Bereich, in dem sich das Biogas befindet und die Schwefelsäure sich bildet, besteht der Fermenter aus Edelstahl, infolge dessen reduzieren sich die Korrosionsschäden erheblich.
Eine dritte Variante ist die Ausführung, die komplett aus Edelstahl besteht.
Um Energie beim Heizen zu sparen, wird der Fermenter isoliert. Hierbei wird handelsübliches Isolationsmaterial in den Stärken zwischen acht und zwölf Zentimetern verwendet. Angebracht wird es je nach Bauweise außen oder innen. Eine Verkleidung aus Holz oder Trapezblech schützt den Fermenter zusätzlich vor äußeren Einwirkungen.
Da nicht genau kontrolliert werden kann, ob etwas wirklich ausgegoren ist, da eine ständige Vermengung mit frischem Material stattfindet, wird dieses, bevor es in das Endlager kommt, in dem sog. Nachfermenter zwischengelagert. Dieser hat meistens ein etwas größeres Volumen als der Hauptfermenter und ist in der Bauweise gleich, also beheizt, isoliert und mit Rührwerken versehen.
Eine zweite bauliche Variante des Fermenters ist der liegende Fermenter. Er soll eine Pfropfenströmung gewährleisten und so den möglichen Feststoffanteil erhöhen. Technisch bedingt ist bei dieser Bauweise die Volumengrenze 800 Kubikmeter. Liegende Fermenter machen vor allem für kleinere Biogasanlagen Sinn.
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